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Auf Hattricks Spuren

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr neu und fasziniert von euren Möglichkeiten bei Hattrick seid? Wolltet ihr damals nicht auch gleich den ganzen Markt leer kaufen? So zumindest erging es mir – und nicht etwa in meinen ersten zwei Wochen, nein, in meinen ersten zwei Jahren. Wie ich es dennoch schaffte, mit kleinen Mitteln Großes zu erreichen und inzwischen mit meiner Mannschaft einen rasanten Aufstieg hinlegte, erfahrt ihr im Folgenden. Garniert mit einigen - hoffentlich - auch für andere Manager hilfreichen Ratschlägen.

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~~~~~~~~~~~~~~~H~A~T~T~R~I~C~K~~~P~R~E~S~S~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Man schrieb den 07.04. anno 2013, als sich meine junge, aufstrebende, hitzköpfige Wenigkeit bei Hattrick anmeldete, von jugendlicher Entschlossenheit erfüllt, den etablierten alten Hasen in die Suppe zu spucken und sich ein angemessenes Stück des Erfolgskuchens zu sichern. So hungrig diese Bilder machen dürften, so spielerhungrig präsentierte ich mich schon in den ersten Stunden. Allein an meinem ersten Tag gab ich für Neueinkäufe gerundet 290000,00 € aus! Das Resultat war eine hohe Verschuldung schon zum Ende der ersten Woche.

So ging es auch in den Folgemonaten weiter, Spieler wurden verpflichtet und meist schon im nächsten Monat vom Hof gejagt. Ich habe nachgesehen - der November 2015 ist der erste Monat, wo keine Transfers getätigt wurden. So kam es denn auch, dass der zusammengewürfelte Haufen, der sich eine Mannschaft schimpfte, in Saison 52 in der achten Spielklasse, in die man unverdient und ungewünscht aufgestiegen war, mit 14 Niederlagen und nur vier geschossenen Toren gnadenlos scheiterte. Am Ende der Saison stand ich vor einem so gewaltigen Schuldenberg, dass beinahe die komplette Mannschaft veräußert werden musste und Neuverpflichtungen für die kommende Spielzeit sehr schwierig waren. Dazu kam noch die mangelnde Qualität der Spieler, die insgesamt zwar genug einbrachten, um einen Bankrott zu verhindern, jedoch nicht mehr. Von den Absteigern von damals steht heute noch genau ein Spieler bei mir unter Vertrag, allerdings ist auch nicht viel vom Personal übrig geblieben, welches als Ersatz verpflichtet wurde. Kurzum, es waren die ersten tollpatschigen Monate eines Hattrick-Frischlings, ein verwegenes Herumtollen und Ausschöpfen sämtlichen Spielraums, ehe der Ernst des Lebens beginnt.

Im Grunde aber bin ich bis heute ein Frischling geblieben, neugierig auf jede neue Entwicklung und Herausforderung. Es folgten jedenfalls viele Saisons voller Frust und Mittelfeldplatzierungen, ohne dass ich allerdings den Spaß am Engagement verlor. Nachdem man mit Glück - ich gestehe es freimütig - in Saison 59 in die 7. Liga aufstieg, änderte sich jedoch alles. Schon in der 8. Liga hatte ich in der Aufstiegssaison ein 3-5-2 mit zwei defensiven zentralen Mittelfeldspielern und dem Spielmacher dazwischen gespielt und damit Erfolg gehabt. Diese Taktik führte ich in Saison 60 und mit einem neuen defensiven Trainer auch in Liga 7 fort - mit Erfolg: ein respektabler 4. Platz gab mir Recht. Zur Folgesaison änderte sich mein Spielermaterial, so dass ich notgedrungen wieder auf das altbewährte 4-4-2 mit der Mittelfeldraute zurückgreifen musste. Ich raufte mir die Haare, war ich doch überzeugt, mich nun deutlich zu verschlechtern. Ich hatte in der Vergangenheit eigentlich die Erfahrung gemacht, dass der Manager mit den abenteuerlichsten Spielsystemen meist den Sieg davon trug - doch ich sollte mich irren. Zwar sind wir aktuell meist nicht die spielbestimmende Mannschaft, zwar haben die Gegner oft ein erdrückendes Übergewicht an Chancen, zwar schießen besonders die Stürmer im Schnitt weniger Tore, aber dennoch sind wir immer noch die einzige Mannschaft, die noch unbesiegt ist. Nur der hohen Anzahl an Remis ist es zu verdanken, dass aktuell nur ein 3. Platz möglich ist. Allerdings ist die Platzierung aus der vorangegangenen Spielzeit so oder so schon getoppt und ich kann wirklich sagen, dass sich das jahrelange Warten gelohnt hat.

Was aber kann die große Hattrick-Gemeinde da draußen von diesem langen Geschichtsabriss haben? Was kann ich an sinnvollen Ratschlägen weiter geben, die ich am Anfang dieses Artikels so selbstsicher versprochen habe? Vielleicht, dass es eben nicht so sein muss, dass die abenteuerlichsten Spielsysteme und Taktiken auch stets erfolgsversprechend sind, viel mehr gilt es, die Möglichkeiten der eigenen Spieler genau zu kennen. Das zumindest ermöglichte es mir besonders in dieser Saison, selbst Mannschaften von deutlich größerer Qualität der Einzelspieler zu besiegen und dabei sogar ab und zu ohne Gegentor zu bleiben. Daneben ist es eine bekannte Phrase, dass die Offensive zwar Spiele gewinnt, die Defensive aber Wettbewerbe. Das heißt natürlich nicht, dass ich eine generelle Empfehlung für defensive Trainer oder Spielweisen aussprechen möchte, aber wer eher auf langfristigen Erfolg mit weniger schönen Einzelspielen setzt, kann sich zumindest über die Einstellung eines defensiven Trainers Gedanken machen. Steter Tropfen höhlt im Übrigen den Stein. Einige schaffen aus dem Stand einen Durchmarsch durch sämtliche Ligen und lassen teilweise langjährige Haudegen weit hinter sich - kein Grund zur Entmutigung. Wenn ihr stets aufmerksam und mit der Neugier und Faszination eines Kindes an jedes Spiel heran geht, wird sich der Erfolg schon einstellen. Ich muss es wissen, ich mache seit drei Jahren nichts Anderes.

Daneben sind Fähigkeiten und TSI nach meiner Erfahrung übrigens keineswegs die einzigen Indikatoren dafür, dass sich ein Spieler für die Stammelf empfielt. Auch eine positive Formkurve kann dafür sorgen, dass ein Manager bei der Aufstellung schonmal ab und zu gehörig ins Nachdenken kommen kann. Ich habe außerdem noch zwei durchaus nicht unwichtige Erfahrungen gemacht: erstens kann es durchaus nützlich sein, für langfristigen Erfolg eher vermehrt auf verbesserte Jugendspieler zu setzen als auf teure Einkäufe, da zum Einen die eigene Identifikation mit einem solchen bereits im Jugendinternat ausgebildeten Spieler größer sein dürfte als mit einem Neueinkauf und andererseits dieser Spieler auch gleich deutlich mehr für den Verein leistet. Meine zweite Erfahrung ist, dass natürlich immer alte Spieler mit großer Qualität kurzfristig hilfreich sein können, jedoch würde ich einen solchen Spieler nur dann verpflichten, wenn seine Fähigkeitsstufe auf mindestens einer Situation mindestens eine Stufe höher ist als das vorhandene Spielermaterial, ansonsten kann man es gleich lassen, zumindest nach meiner Denkweise.

Gutes Gelingen für alte Hasen und junge Hüpfer!



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2016-07-03 20:08:19, 1817 views

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