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Hut auf... Erfahrungsbericht eines Neu-Mods

Da sitzt man entspannt vor dem Rechner, ahnt nix Böses und plötzlich ist da eine Mail im Postfach.

Nabend wettnetzer,
wir hatten gestern Abend ein Mod-Meeting, auf dem wir auch das zukünftige Team besprochen haben, da mit Scrabs einer gegangen ist und auch in den nächsten Wochen wohl noch 1-2 gehen werden. Wir brauchen also Frischfleisch ;)
In diesem Rahmen fiel auch dein Name und ich habe gesagt, dass ich vorsichtig nachfragen werde, ob du überhaupt Interesse hättest.
Wie sieht es aus? Könntest du dir vorstellen auf die dunkle Seite zu wechseln?
Wenn du Fragen hast, einfach stellen ;)

Gruß Cocky

Hm. Na jut. Erbitten wir uns erst mal ein wenig Zeit und besprechen das mit den Födkollegen. Der Grundtenor ist mit „Mach doch, wenn Du die Zeit hast.“ wohl ganz gut zusammengefasst. Dann noch schnell einen befreundeten Mod angeschrieben, wie groß wohl der zeitliche Aufwand sein wird. Ja. Scheint nicht zu viel zu sein. Kann man mal machen.

Ein paar Tage später flattert dann ein Fragebogen ins Haus. Was die wohl von einem hören wollen? Einfach nicht zu dick auftragen und dabei niemandem was vormachen, so sollte es wohl passen.
Noch ein paar Tage später flattert dann die Zusage seitens HT ins Postfach. Hui... Da sieht das Forum doch gleich ganz anders aus. Dann fängt die Arbeit an. Zunächst ackert man sich durch unzählige Threads, Regeln hier, Guidelines dort, Spam immer mal zwischendrin. Hm. Woher nehmen die anderen Offis bitte die Zeit dafür? Nach kurzer Zeit gibt es dann die grundlegende Einweisung durch einen Kollegen. Rein technisch ist das alles kein Teufelszeug. Das sollte sich irgendwie machen lassen.

Dann beginnt der Mod-Alltag. Theoretisch bin ich jetzt seit über 6 Jahren in den HT-Foren unterwegs, aber wenn man dann ein paar Tasten mehr hat, fühlt man sich doch wieder wie ein Noob, der nicht weiß, wie man einen Spieler verlinkt, oder ein anderes Posting zitiert. Anyway... Schauen wir halt mal in ein paar ältere Threads, wie die Kollegen das handhaben, aha, jaja, ich verstehe immer noch nur Bahnhof.

Wie heißt es so schön? Probieren geht über studieren. Dann machen wir einfach mal los. Hier nen Thread verschieben, da mal abschließen, weil was nicht erlaubt ist. Geht doch. Dann erstellen wir noch schnell eine Umfrage, da geht ein Ticket wegen Transferwerbung raus. Alles halb so wild.

So richtig hat das aber dann bis hier noch nichts mit Moderation zu tun. Das wolltest Du ja eigentlich machen. Probieren wir uns mal daran. Hm. Darf der da jetzt „Scheiße“ schreiben? Hm. Wenn sich keiner angegriffen fühlt, geht’s vielleicht noch durch? Lassen wir stehen. „Pfeife“, „Schwachsinn“, „Shit“... Wo ist da jetzt der Unterschied? Fragen wir lieber kurz die Kollegen. Toll. Hier geht’s durch, da ist es unangebracht. Oje... Wo bin ich da nur rein geraten? Ich bin persönlich ein relativ analytischer Mensch, klare Regeln aus denen man etwas für verschiedene Situationen herleiten kann, sind mir daher ganz lieb. Bei Sprache wird’s dann aber eben nicht so leicht. Nach einer gewissen Zeit kriegt man aber ein gewisses Gefühl dafür.

Dann kommen wir zum tatsächlichen Moderieren. Wie macht man das denn? Probieren wir mal was aus... An einer Stelle halten wir mal dem User den Spiegel vor, wie er sich gerade gibt. Hm. Geht in die Hose. Da kommt dann von den Kollegen folgender Kommentar: „Auch wenn Du im Forum keinen gelben Balken anheftest, wird man Dich immer als Offiziellen sehen. So hatte das dann schon eine Prangerwirkung.“ Hm. Das habe ich vorher nie so betrachtet. Als normaler User habe ich auch Offizielle in den Foren wie normale User behandelt, solange sie privat gepostet haben. Wenn man aber mal darüber nachdenkt, scheint es durchaus realistisch, dass das nicht jeder User so hält.

Probieren wir es eben mit dem gelben Balken. Joa. Funktioniert, mehr oder weniger. Manchen Usern ist dann auch mal der gelbe Balken egal. Dann gibt’s halt Post auf dem offiziellen Weg. Irgendwie kann es das auch nicht sein. So wolltest Du doch nicht sein. Das mit dem Vermitteln muss doch auch irgendwie anders gehen.

Schreiben wir doch einfach mal privat die User an. „Nimm das mal bitte raus, bevor wieder jemand Transferwerbung schreit.“ „Was ist da los? Muss diese Aussage so sein? Das ist schon irgendwie provozierend, meinst Du nicht?“ Ja. So hab ich mir das vorgestellt. Das Feedback ist meist positiv. Sind ja eigentlich ganz nette Jungs/Mädels, die da so unterwegs sind. So könnte ich mir das in Zukunft vorstellen. Dass man irgendwann trotzdem mal auf den Tisch hauen muss, ist natürlich klar.

Nach ein paar Wochen ziehen wir dann Zwischenfazit.

Mache ich das, was ich machen wollte?


Jein. Sagen wir es so. Die Nagelprobe habe ich gefühlt noch nicht hinter mir. Bei schwierigeren Sachen gehen immer noch die dienstälteren Mods voran, was aber wohl auch gut so ist. Ich bin nicht sicher, ob ich im Forum regelmäßig den richtigen Ton treffe. Das muss sich wohl noch ein wenig einspielen. Ich will tatsächlich moderierend tätig sein, bin dahingehend aber noch auf der Suche nach der richtigen Herangehensweise. Den erfahreneren Kollegen ein wenig auf die Finger zu schauen, scheint jedenfalls etwas zu bringen, wäre ja auch schlimm wenn nicht.

Was ist schön, was ist nicht so schön?


Gefühlt lese ich derzeit mehr als früher, häufig auch Themen, die ich früher eher nicht angeklickt hätte. Ich kann schwer einschätzen, ob das aktuell ein unter- oder überdurchschnittliches Mod-Pensum ist. Teilweise wird das doch ein Stück weit monoton. Immerhin komme ich auch weiterhin noch ab und an dazu, in einem interessanten Thema etwas mehr an der Diskussion teilzunehmen, auch wenn es tendenziell schon etwas weniger als früher ist. Irgendwo muss man die Zeit dann doch abknapsen. Mit der Zeit wird sich das vermutlich auch ändern.

Was wollen wir Mods überhaupt?


„Unsere Moderatoren haben die wichtige Aufgabe, dass eine gesittete und konstruktive Atmosphäre in den Hattrick-Foren beibehalten wird ...“ steht in der Übersicht der HT-Offis zu den Moderatoren geschrieben. So ist es eigentlich ganz gut zusammengefasst. Wie im wahren Leben da draußen hinter dem Bildschirm gibt es natürlich auch in der Userschaft eine große Bandbreite an Charakteren, nur dass man sich hier eben schön hinter seiner Tastatur verstecken kann. Das hat Vorteile, ebenso aber auch einige Nachteile. Ich habe mir als normaler User schon angewöhnt, fast jedes Posting nochmal durchzulesen, bevor ich es abschicke. Da kommt es dann häufiger dazu, dass ich nochmal darüber nachdenke, wie meine Aussage beim Gegenüber ankommen könnte. Alternativ richte man sein Posting mal an sich selbst und überlege dann, wie man darauf reagieren würde. Oft genug editiere ich dann etwas. Ich schreibe daher bei HT fast nix, was ich nicht auch im RL einem mir fremden Menschen ins Gesicht sagen könnte, wenn wir uns über etwas unterhalten. Diese Herangehensweise würde ich mir im Forum von mehr Usern wünschen und das nicht erst, seit ich das Kürzel vor meinem Namen trage.

Was bringt die Zukunft?


„Ich bin gekommen um zu blieben.“ Tja. So schnell werdet Ihr mich wohl nicht los, denn obwohl es einiges an Arbeit ist – und dafür will ich kein Mitleid – werde ich so schnell nicht das Handtuch werfen. Ich werde wohl irgendwann mir selbst meine Zeilen mal durchlesen, um zu überprüfen, ob sich mein eigenes Verhalten mit meinem Anspruch deckt. Bin selbst schon ein wenig gespannt, was dabei herauskommen wird. Vielleicht schreibe ich dann nochmal einen Artikel.
Ich hoffe, ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt. Über Feedback würde ich mich sehr freuen, gern auch per HT-Mail. Der wettnetzer ist eigentlich ein ganz netter Typ und nicht annähernd so böse, wie sein Avatar vielleicht wirkt.



2014-12-01 09:34:27, 1951 views

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