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Eigengewächse-Kader - Erfolg ohne Einkäufe (1)!

Seit meinem letzten Artikel (11785) vor über einem Jahr (11.11.2010) hat sich einiges getan - sowohl in meinem Team als auch bei den Rahmenbedingungen in HT. Die wichtigsten Änderungen seit dieser Zeit waren die volle Auswirkung des schnelleren Trainings und die Einführung der Treue- und Heimatverein-Boni. Gerade letzteres ist eine deutliche Aufwertung der Eigengewächse-Strategie, die Auswirkungen von beiden möchte ich im folgenden beschreiben.

Bereits im Sommer (09.07.2011) hatte ein - in meinen Augen sehr reißerischer - Artikel (13392) in der HT-Press (E) für Diskussionen gesorgt. Für die Manager, die mit den Feinheiten der englischen Sprache nicht so vertraut sind, wurde der Artikel am 26.07.2011 auch ins Deutsche übersetzt: (13536).

Ich möchte mit diesem Artikel einen weniger populistischen, sondern eher zurückhaltend-vorsichtigen Überblick zur Eigengewächse-Strategie bieten. Zuerst möchte einen Überblick über die weitere Entwicklung meines Teams geben, um Managern, die sich mit dem Eigengewächse-Gedanken noch nicht so intensiv auseinandergesetzt haben, einen Einblick in die Sorgen und Nöte des alltäglichen Managerdaseins eines Eigengewächse-Managers geben. Damit möchte ich aufzeigen, dass der Weg lang und steinig ist aber es auch wesentlich mehr Freude macht, am Ende die Früchte zu ernten.
Im nächsten Abschnitt geht es ans Eingemachte - den (vermeintlich) optimalen Trainingsplan. Damit möchte ich beispielhaft aufzeigen, wie ein solches Eigengewächse-Training aufgezogen werden kann. Darauf aufbauend werde ich abschließend noch eine Einschätzung geben, was alles mit einem solchen Kader möglich ist.

An dieser Stelle möchte ich gleich auf einen demnächst erscheinenden Folgeartikel hinweisen, da ich aufgrund der Zeichenbeschränkung hier nicht alle Feinheiten und Probleme abhandeln kann. Im Folgeartikel werde ich dann Themen wie Generationenwechsel, Trainingsumstellung, Finanzsituation oder Jugendscouting beleuchten!


1. Wie es meinem Team seit dem letzten HT-Press-Artikel erging

Um einen Einstieg in den damaligen Stand - Anfang Saison 44 - meiner Teamentwicklung zu bekommen, möchte ich der Einfachheit halber den zusammenfassenden Absatz aus meinem letzten Artikel zitieren:

Trotz dieser Mängel habe ich es in dieser Saison gepackt in die 8.Liga aufzusteigen und das sogar 1 Saison vor meinem Plan. Die beiden Saisons zuvor hatte ich jedoch auch viel Glück mit Bots und Nicht-Aufstellern in meiner Liga. Mein aktuelles Mittelfeld ist noch absolut unwürdig für die 8.Liga, sodass ich mein Heil aus einer starken Defensive heraus suchen muss. Fürs Torwart-Training bleibt dabei leider keine Zeit, das muß eben die Abwehr alleine stemmen. Vielleicht streu ich immer wieder mal ein paar Wochen TW ein um zumindest einen guten Goalie zu haben, das geht inzwischen recht schnell....


Wie man sieht hatte ich sowohl im Tor als auch im Mittelfeld Baustellen. Mit diesen Mangel hatte ich einen sehr schweren Stand in der 8.Liga (meine Liga war zudem in den ersten beiden Jahren unter den besten 200) und stand letztes Jahr zur Weihnachtszeit auf einem Abstiegsplatz. Auch mein Trainingsplan musste sich den Gegebenheiten, sprich nicht vollständig belegte SA-Traineeplätze, anpassen und somit wurde aus der Not heraus eine Saison TW-Training eingeschoben.

Trotzdem blieb die Frage offen, wie ich diese Saison angehen sollte. Dabei lag das ganze auf der Hand: stabile Abwehr, brauchbarer (Außen-)Sturm, kaum Mittelfeld --> kontern mit starken Flügeln! Also wurden alle 5-x-x-Systeme eingespielt und Beton angerührt. Mit einer fulminanten Rückrunde sicherte ich mir dann sogar vorzeitig den Klassenerhalt.

In der nächsten Saison (45) stand ich dann vor der Herausforderung, auf SA-Training umzustellen. Nachdem die ersten Spiele mit "normalen" MF-Aufstellungen eher unerfreulich verliefen, musste ich wieder zum Erfolgsrezept der Vorsaison zurückgreifen, nur diesmal in der modifizierten Form, die MF-Trainingsplätze voll zu belegen. So kam ich also in den "Genuss", die restliche Saison im 5-5-0 zu kontern.

So durchlebten wir von den Ergebnissen her eine Berg- und Talfahrt, bei der sich Siege und Niederlagen oftmals abwechselten. Am Ende stand eine ausgeglichene Bilanz, die aber aufgrund der Leistungsdichte in der Liga für einen 3. Platz reichte. Zum Ende hin zeigte die MF-Ratingentwicklung in die richtige Richtung und es zeichnete sich ab, nachdem die beiden Topteams aufgestiegen, das wir in der nächsten Saison eine prägendere Rolle spielen sollten.

Wie prägend die Rolle sein werden würde, zeigte sich vorige Saison, wir schreiben inzwischen die Saison 46 in Deutschland: Nachdem unser Erfolgstrainer Axel Lize in Rente ging, erfolgte die größte Investition in der Vereinsgeschichte - ein gut/guter Trainer!
Damit konnten wir endlich picen und auf die gängigen Mittelfeld-Formationen setzen.

Von Anfang an gaben wir damit den Takt vor. Hinten brannte nichts an und vorne klingelte es kräftig. Besonders unser Starstürmer Michael Dum erlebte einen Höhenflug und sicherte sich souverän die Torjägerkrone. Das Mittelfeld, die aktuelle Trainingsart, sorgte in allen Spielen für eine Dominanz und war, in Kombination mit dem Trainer, einfach zu stark für diese Liga.

Schon zum Hinrundenende zeichnete sich daher eine souveräne Meisterschaft (die erste!) ab und so wurde das Stadion 7.Liga-tauglich ausgebaut. Durch einen kontinuierlichen Verkauf überschüssiger Jugis wurde das Konto wieder 8stellig und die Vereinschronisten konnten einen TSI-Gewinn von rund 90.000 in dieser Saison verzeichnen.

Die Umstellung auf die 7.Liga in der aktuell laufenden Saison 47 ist nahtlos gelungen. Von Anfang an konnten wir oben mitspielen, obwohl wir vom Kader her keineswegs überragend sind. Von daher lassen wir uns überraschen, was noch kommen wird.

Die Trainingsziele in SA sind inzwischen erreicht und damit ist der erste Trainingszyklus quasi abgeschlossen. In Kürze wird wieder auf Stürmer-Training umgestellt, da von der ersten Stürmergeneration nur noch unser letzter Startkader-Spieler, der bereits oben erwähnte Michael Dum, im Kader steht.


2. Ein optimaler Trainingsplan

Ich spiele hier den Fall eines kompletten Neuanfangs durch für Manager, die nochmal mit einem neuen Team beginnen. Ein Einstieg (z.B. für Umsteller) in den folgende Trainingsrhythmus ist jederzeit möglich.
Dieser Plan ist aus meinen Erfahrungen entstanden und ist FÜR MICH das optimale Vorgehen. Da ich jedoch nicht der Papst und damit unfehlbar bin, kann es durchaus andere, vergleichbar gute Lösungen geben!

Trainee-Annahmen:
20,000 Jahre (Höchstalter durch zeitversetztes ziehen, siehe unten)
Startskill durchschnittlich ohne Subskill, B-Skills armselig - schwach
guter Trainer, 9 COs, 15% Kondianteil
Berechnungstool: (http://ht-box.ru/training.php)

Hinweis:
Die Annahmen sind sehr niedrig angesetzt. Im Normalfall sind Eure Trainees besser. Die angegebenen Trainingsdauern sind Richtwerte und können gerne um einige Woche variiert werden, um eventuelle Skillups noch mitzunehmen!

TW*, 2 Saisons: brillant, später weltklasse
VT, 2,5 Saisons: fantastisch
SA, 3 Saisons: weltklasse
FLL, 2 Saisons: weltklasse
CV, 2,5 Saisons: fantastisch
ST, 1 Saison (zwischendurch eingestreut, Startskill armselig): übernatürlich

*Da beide TW anfangs aus der Spielervermittlung stammen müssen, sehen diese beiden bei einem absoluten Neuanfang etwas anders aus: 19,000 Jahre, TW erbärmlich.

Ab dem VT-Training stammen alle Trainees aus dem Internat. Es brauchen nicht immer alle Traineestellen mit neuen Jugis belegt sein. Hier bietet es sich an, eigene Spieler zu Multiskillern aufzuwerten. Dies hat auch den Vorteil, dass man nicht immer die volle Anzahl an Trainees rekrutieren muss (Scoutingglück und Altersunterschiede beim Ziehen!).

Außerdem spielt im Eigengewächse-Konzept das Alter der Trainees nur eine untergeordnete Rolle. Man unterliegt hierbei nicht dem gängigen 17,0-Wahn wie er teilweise auf dem Transfermarkt herrscht. Dies ist den zeitversetzten ziehen geschuldet, d.h. je nach benötigten Trainees dauert es mindestens 6 Wochen, bis alle Jugis befördert sind. Daher sind die Skills wichtiger und ein Alter von 18 oder gar 19 kein K.O.-Kriterium. Zur Konditionsentwicklung werde ich mich weiter unten auslassen.

Der Trainingszyklus umfasst 13 Saisons, damit wird ein Spieler - vom Startalter 20 ausgehend - mit 33 Jahren ausgetauscht. Die Annahmen sind bewusst niedrig angesetzt und dürften bei Startalter und Skills im Normalfall besser liegen. Bei Bedarf können die Trainingszyklen auch verlängert werden, wenn man bestimmte Akzente in seinem Team setzen will. Jedoch muss man dann aufpassen,dass man aufgrund des höheren Endalters das richtige Verhältnis zwischen Alter und Konditionsanteil hinbekommt!
Bei einem Ideal-Trainingsdurchlauf wie oben ("von hinten nach vorne") werden per Osmosetraining oder anschließendem Folgetraining automatisch B-Skills mittrainiert, sodass die Leistungsstärke nochmals steigt (Multiskiller). Die B-Skills dürften nach Abschluß des Folgetrainings bei durchschnittlich - sehr gut liegen.

Bei 15% Konditionsanteil ist ein frisch gezogener Jugi nach einer halben Saison auf ligatauglicher passabler und nach rund einer weiteren Saison gute Kondition. Nach der zur Zeit genauesten Konditionstabelle (http://www.nrgjack.altervista.org/wordpress/2008/07/31/percentuale-resistenza/#tabellapercentuale) hält ein Spieler damit von 19 - 29 Jahren mindestens gute Kondition, bis zum Ausscheidealter von 33 Jahren bleibt er - bis auf das letzte Jahr - noch auf passabler Kondition und ist damit für Ligaspiele ausreichend einsatzfähig.


3. Zur Berechnung der Ratings eines ausgewogenen Teams

Mit den im vorigen Bereich bewußt vorsichtig kalkulierten Skills sind folgende Ratings eine realistische Einschätzung der Leistungsfähigkeit Eurer Mannschaft (A-Skills: siehe oben, der für die Position relevante B-Skill: passabel, PS ist durchgängig mit schwach angesetzt):

Annahmen:
- Form: passabel
- Kondi: gut
- Erfahrung: armselig
- Teamstimmung: ruhig
- Selbstvertrauen: bescheiden
- Trainerausrichtung: ausgewogen
- Auswärtsspiel (kein Auswärtsderby)
- alle Spieler ohne Ausrichtung
- symmetrische Aufstellungen: 5-3-2 mit 2 FL, 4-4-2 mit 2 IV und ZM, 3-5-2 mit 1 IV, 2-5-3 mit 2 AV
- Treue- u. Eigengewächsboni wie der HO sie momentan berechnet (d.h. 0,5/0,25).

5-3-2 mit Konter: Hatstats 227, Taktikstärke: fantastisch
4-4-2: Hatstats 231
3-5-2: Hatstats 229
2-5-3: Hatstats 218
Erreichbare Taktikstärke 442/352/253 bei AoW/AiM: hervorragend

Ein Dank hierfür geht an Klaus_Loerer (2281108), der mich bei den Berechnungen mit seinen HO-Künsten (Version: HO 1.431 DEV, r1224) tatkräftig unterstützt hat!

Die Ratings sind wie gesagt ein Worst-Case-Szenario. Sie reichen in dieser Form trotzdem für einen problemlosen Klassenerhalt in der 7. Liga und liegen in der Regel deutlich höher. Ein Verweis auf mein Team: Ich habe aufgrund des "alten" Trainings bislang in kaum einem Bereich die oben erwähnten A-Skills aber dafür deutlich bessere B-Skills erreicht. Aktuell liegen meine Hatstats über den oben erwähnten Werten. Von daher sind die obigen Werte nur als Untergrenzen anzusehen!

Eine deutliche Steigerung erzielt man, in dem man sein Training - und damit die Mannschaftsausrichtung - spezialisiert und damit Trainingsarten einspart. Ähnliche Konzepte verfolgen die sog. Trainingstauscher, die eigene Jugis teilweise fremd trainieren lassen, oder Manager, die sich nur in einzelnen Mannschaftsteilen verstärken.

Nachfolgend lassen sich als Beispiele für eine Spezialisierung die Konter- und die Schweinetaktik nennen, auf deren abweichende Trainingseinteilung ich aber nur kurz eingehen möchte:

Konter
Hierbei fällt das SA-Training ersatzlos weg. Die gewonnen Trainingszeit von 3 Saisons lässt sich dabei auf die anderen verteilen: VT + 1 Saison, PS + 1 Saison, FL + 0,5 Saisons, TS + 0,5 Saisons.

Schweinereien
Hierbei fallen die Defensiv-Trainings weg, wodurch man 4 (2+2) Saisons Training gewinnt. Dabei wäre für das Mittelfeld noch 2 weitere Saisons, für die Flügel und den Sturm jeweils noch 1 Saison möglich. Alternativ kürzt man diese Trainings und schiebt dafür 1-2 Saisons PS-Training ein, um die Taktikstärken zu verbessern.

Die jeweiligen Nachteile wie leichte Ausrechenbarkeit sowie Anfälligkeit gegen Engine- und Spieländerungen sollten jedoch genau bedacht werden, da sich sonst der Ratinggewinn schnell in eine (spürbare) Unterlegenheit umkehren kann!
Zum Thema Ausrechenbarkeit sollte allgemein noch angemerkt sein, dass alle für das jeweilige Training positionsmaximierten Aufstellungen (i.d.R. 4) auf mindestens sehr gut eingespielt sein sollten. Damit bleibt man man taktisch sehr flexibel und kann problemlos auf die unterschiedlichen Gegner reagieren.


Ich hoffe, Euch einen grundlegenden Einblick in des Leben eines Eigengewächs-Managers gegeben zu haben. Da ich jedoch nicht annähernd alle Infos in diesem Artikel unterbringen konnte, wird es demnächst noch eine Ergänzung geben. Einige dort behandelte Themen habe ich schon in der Einleitung benannt.


Wer Interesse an weiteren Informationen hat oder sich einfach zu dieser Strategie austauschen möchte, darf gerne bei uns in der DACH Eigengewächse Föderation (96215) vorbeischauen, jeder ist willkommen! Dort gibt es auch eine umfangreiche Liste von Teams, die dieses System anwenden, sodaß auch man auch auf einen gewissen Erfahrungspool zugreifen kann.

Wem der Artikel gefallen hat und er ihn in der großen, weiten HT-Welt verbreiten (sprich ins Englische übersetzen) will, kann diese gerne tun. Lediglich eine Quellenangabe und ein Hinweis an mich würde ich gerne sehen.

Viel Erfolg mit Eurem Nachwuchs!

2012-01-07 10:42:27, 8149 views

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